Dienstag, 28. März 2023

Rettung aus Bergnot am Säuling

Wetter und Dunkelheit fordern die Bergwacht Füssen

Füssen/Schwangau:  28.03.2023 / Am vergangenen Freitag waren die Bergretter aus Füssen erneut im Einsatz für drei Personen in Bergnot, diesmal am Säuling. An der Rettungsaktion beteiligt war die Einsatzmannschaft der Bergwacht Füssen, der Hubschrauber der Polizei und der Notarzthubschrauber RK2 aus Reutte.

Zwei Bergsteiger waren den Spuren im Schnee von einer einzelnen Person gefolgt. Im Klettergelände trafen sie auf diese, welche zu diesem Zeitpunkt bereits stark zu frieren begann. Im tiefen und nassen Schnee kamen die drei nun weder vor noch zurück und riefen die Bergwacht zur Hilfe.

Durch die sehr schwierigen äußeren Bedingungen, schlechtem Wetter und tiefhängenden Wolken um den Säuling wurde die Rettungsaktion durch den Einsatzleiter der Bergwacht Füssen wieder redundant begonnen. Sechs Bergretter machten sich bodengebunden auf den Weg zur Einsatzstelle, parallel wurde der Polizeihubschrauber Edelweis 8 hinzugezogen um möglicherweise eine Wolkenlücke zu erwischen und Einsatzkräfte an die Einsatzstelle zu bringen.

Aufgrund der Lawinengefährdung auf der Nordseite des Säuliing, Lawinenwarnstufe 3 bei warmen Temperaturen mit Regen, entschied sich der Einsatzleiter mit seinem Team, südseitig von Österreich aus zum Säuling aufzusteigen. Die Bergrettung Reutte wurde hinzugezogen und unterstützten umgehend mit drei Mann.  

Während der terrestrischen Anfahrt traf der Hubschrauber der Polizei ein und konnte ebenso über die Südseite zwei Bergretter auf den Sattel unterhalb des Gipfels des Säulings bringen und absetzen. Ein direkter Flug zur Einsatzstelle war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Die Einsatzkräfte mussten sich an Seilen gesichert, im schwierigen Gelände und bei einsetzender Dunkelheit zu den Verstiegenen ablassen. Der Hubschrauber der Polizei kehrte aufgrund der einsetzenden Dunkelheit wieder zum Standort zurück. Anstelle dessen kam der nachtflugtaugliche Hubschrauber RK 2 aus Österreich hinzu. Zeitnah erreichten die Bergretter die Verstiegenen. Sie sorgten für den Wärmeerhalt und die Sicherung der Bergsteiger. Neben dem einsetzenden Regen entstanden einige Wolkenlücken. Die drei Personen und die Einsatzmannschaft konnte daraufhin mit der Rettungswinde des Hubschraubers aufgenommen werden.

Im Einsatz waren elf Bergretter der Bergwacht Füssen, drei Bergretter aus Reutte, und zwei Hubschrauber. Gegen 20:45 Uhr waren alle am Einsatz beteiligten wieder sicher und wohlbehalten im Tal.

Nach wie vor herrschen je nach Höhenlage und Ausrichtung winterliche Verhältnisse im Bayerischen Alpenraum. Die stark wechselnden Wetterlagen der vergangenen Tage erfordert eine Flexibilität in der Tourenplanung. Auf Tour braucht es auch den „Mut“ umzukehren und eine geplante Tour abzubrechen.