Verstiegene Personen an der Alpspitze
Winterliche Rettung zweier Blockierter in der Dunkelheit
Garmisch-Partenkirchen, 13.01.2023. Am Mittwochabend, in der vergangenen Woche, konnte die Einsatzmannschaft der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen zwei verstiegene Bergsteiger im Bereich des Nordwandsteiges an der Alpspitze erfolgreich retten. Die beiden Männer hatten sich beim Abstieg verstiegen, waren in die Dunkelheit geraten und erschöpft.
Gegen 19:00 Uhr entdeckten Pistenmitarbeiter der bayerischen Zugspitzbahn im Skigebiet am Osterfelder eine Stirnlampe zwischen Schöngänge und Nordwandsteig blinken. Die Pistenmitarbeiter stellten ihre Maschinen ab und hörten, dass zwei Personen „Help“ schrien. Daraufhin verständigten die Pistenmitarbeiter die Bergwacht.
Zunächst machten sich vier Bergretter mit der Hausbergbahn und Motorschlitten auf den Weg zur Alpspitze. Die Bergretter spurten zunächst zum Eingang des Tunnels am Nordwandsteig, welcher zugeschneit war. Dort angelangt, arbeiteten sie sich vom Ausgang des Tunnels weiter zu den Blockierten vor. Da sich die Bergretter im Absturzgelände befanden und das Lawinenrisiko reduzieren wollten, bewegten sie sich am Übergang zwischen den Schneefeldern und dem Fels mit Seilsicherung. Ca. 30 Meter unterhalb des Steigs konnten die beiden Verstiegenen, beiden waren wohlauf und erschöpft, aufgenommen und nach oben gesichert werden.
Die Bergsteiger waren über die Alpspitz-Ferrata zum Gipfel der Alpspitze aufgestiegen. Beim Abstieg über den Ostgrat verschätzten sie sich mit der Zeit und verstiegen sich. Da beide Mobiltelefone keinen Akkuleistung mehr hatten, konnten die Blockierten keinen Notruf wählen. Im Winter ist der Nordwandsteig nicht vergleichbar mit den Bedingungen im Sommer. Die Wege und Stahlseilversicherungen sind größtenteils komplett zugeschneit. Mit mehreren Motoschlitten und einer Pistenraupe fuhr die Einsatzmannschaft mit den Geretteten zurück zur Hausbergbahn-Bergstation und erreichten mit Hilfe der Seilbahn gegen 02:00 Uhr nachts das Tal wieder.
