Nächtlicher Einsatz am Großen Traithen
24 Einsatzkräfte brachten Verunglückten sicher ins Tal
Am Sonntag, den 13. November 2022 kam es in den späten Abendstunden zu einer aufwändigen Rettungsaktion am Großen Traithen. Ein Wanderer war mit Freunden unterwegs, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Kurz nachdem er sich an den Abstieg vom 1.852 m hohen Gipfel gemacht hatte, stolperte er, stürzte und brach sich dabei den Knöchel. In der einsetzenden Dunkelheit und bei rasch fallenden Temperaturen setzte er kurz vor 18 Uhr einen Notruf ab.
Dem durch die Leitstelle alarmierten Einsatzleiter der Bergwacht Oberaudorf-Kiefersfelden war klar, dass weitere Unterstützung nötig sein wird, um den Verunfallten sicher und schnell vom Berg zu bringen. Befand sich die Unfallstelle doch in einem besonders abgelegenen Teil des Dienstgebietes. Die Rettung mit einem nachtflugtauglichen Hubschrauber war aufgrund der Wetterlage nicht möglich. Nebelfelder und böiger Wind in den Bergen machten einen Einsatz zu riskant.
Gemeinsam mit den Einsatzkräften der benachbarten Bergwachtbereitschaft Bayrischzell machten sich schließlich über 20 Einsatzkräfte von beiden Seiten des Berges auf den Weg. Soweit es ging mit den Rettungsfahrzeugen und anschließend zu Fuß erreichten die ersten Retter, zusammen mit einem Bergwachtnotarzt, den mittlerweile unterkühlten Patienten und konnten ihn medizinisch versorgen und wärmen. Der Abtransport gestaltete sich schwierig und zog sich über mehrere Stunden. Der mit Schmerzmitteln versorgte Patient musste von den Einsatzkräften über viele hundert Höhenmeter durch den Trockenlettengraben hinuntergetragen werden. Das Bergrettungsfahrzeug der Bereitschaft Bayrischzell brachte ihn anschließend an die Wache, von wo es per Rettungswagen ins Krankenhaus ging.