Dienstag, 10. Mai 2022

Saisonbilanz Winter 2021/2022 - Ausblick Sommer 2022

Einsatzreiche Wintersaison

Bad Tölz/ 17.05.2022: Mit Anfang Mai haben auch die beiden letzten Skigebiete in Bayern am Nebelhorn und auf der Zugspitze den Betrieb eingestellt.

Insgesamt wurden 5475 Einsätze in der Zeit vom 1. Dezember 2021 bis 30. April 2022 von den ehrenamtlichen Einsatzkräften von Oberstdorf bis Berchtesgaden, über den bayerischen Wald bis hinauf in die Rhön bewältigt. In gleicher Größenordnung waren die Zahlen zuletzt in den Jahren vor Beginn der Corona Pandemie. Im Winter 2017/2018 waren es 5663, in der Saison 2018/2019 5438 Einsätze.

Das Skitourengehen erhält seit Jahren einen immer größer werdenden Zuspruch, sowohl auf der Piste als auch im freien Gelände. Die Schließung der Skigebiete, im Rahmen der Infektionsschutzmaßnahmen, hat diesen Trend nochmals verstärkt. Der Anteil an den Gesamteinsätzen der Bergwacht ist dennoch relativ gering. In dieser Saison waren es 127 Einsätze, in der vergangenen Saison 2020/2021, bei geschlossenen Skigebieten, 203 Einsätze.

Die Verletzungen gleichen denen von Skifahrern auf der Piste und passieren häufig in der Abfahrt. Zwei Skitourengeher verloren ihr Leben durch einen Lawinenabgang. Die Unfälle passierten im hochalpinen Gelände der Berchtesgadener Alpen, im Zuständigkeitsbereich der Bergwacht Ramsau.

In der Wahrnehmung der Bergwacht steigt zudem die Anzahl von Wanderern und Bergsteigern, die im Winter zu Fuß am Berg unterwegs sind. „Die Leichtigkeit der digitalen Bilderwelt in den Sozialen Medien suggeriert häufig eine allgegenwärtige Verfügbarkeit und Machbarkeit von Gipfelzielen, unabhängig von allen weiteren Faktoren und persönlichen Fähigkeiten,“ gibt der stellvertretende Landesleiter der Bergwacht Bayern, Jürgen Bummer, zu bedenken. Dabei fehlt immer wieder die Wahrnehmung für Gefahren und die Kompetenz sich entsprechend angepasst zu verhalten. Im Kontext dessen ist die Anzahl von Einsätzen in der Rettung von Unverletzten nochmals angestiegen.

Die Anzahl der tödlich verunglückten Wanderer und Bergsteiger hat in dieser Saison mit 19 Personen einen Höchststand erreicht. Hierzu zählen unter anderem die tragischen Unfälle von zwei erfrorenen Bergsteigern im Februar am Geißfuß bei Oberstdorf, der besonders tragische Unfall von drei Personen an der Maiwand im Inntal und der Absturz eines Ehepaars im Bereich des Osterfeldkopfes im Zugspitzmassiv.

Auch für die kommende Sommersaison 2022 erwartet die Bergwacht Bayern, mit Blick auf die steigenden Einsatzzahlen in den vergangenen Jahren, wieder viel Arbeit für die rund 3500 ehrenamtlichen Frauen und Männer der 109 Bereitschaften in Bayern. Der Ende Juni stattfindende G7 Gipfel im Schloss Elmau fordert insbesondere die dort zuständigen Bergwacht Bereitschaften von Mittenwald, Krün und Garmisch-Partenkirchen. Unterstützt von den umliegenden Bergwacht Bereitschaften gilt es eine erweiterte Vorhaltung von Einsatzkräften bei dieser Großveranstaltung zu stellen. Ein erheblicher zusätzlicher Aufwand neben den bereits bestehen vielfältigen Aufgaben in diesem hochfrequentierten Einsatzgebiet.