20 Meter Sturz ins Seil in der Göll-Westwand
Bergwacht Berchtesgaden seilt verletzten Kletterer 150 Meter ab
Am Donnerstagmittag (12. August) gegen 12 Uhr war ein Kletterer im Vorstieg unterhalb des Kleinen Trichters (VII+) rund 20 Meter tief ins Seil gestürzt und hatte sich unter anderem schwerer am Fuß, am Arm und an der Hand verletzt. Sein Seilpartner und eine weitere Zweier-Seilschaft leisteten Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab, konnten den Mann aber ohne fremde Hilfe aufgrund seiner Verletzungen nicht schonend aus der senkrechten und stellenweise überhängenden Felswand bringen. „Christoph 14“ konnte die Einsatzstelle aufgrund des steilen Geländes nicht direkt mit der Winde erreichen und setzte deshalb insgesamt vier Bergretter auf einem Felskopf in der alten Westwand ab, die dann über das Trichterband in Richtung der Einsatzstelle querten und sich rund 20 Meter zum Verunfallten abseilten. Nach medizinischer Erstversorgung mussten sie den Verunfallten und seine drei Begleiter insgesamt rund 150 Höhenmeter am Seil bis ins Kar am Wandfuß ablassen, wo dann der Heli mit ausreichend Rotor-Abstand zur Felswand den Verletzten mit der Winde aufnehmen konnte. Im Heli gings dann weiter zur Klinik. Die Bergretter bauten den Standplatz ab und seilten sich selbständig aus der Wand ab, wobei der Einsatz bis 17.30 Uhr dauerte. Während der Rettungsaktion in der Westwand brauchte auch eine 54-jährige Bergsteigerin aus dem Salzburger Pongau auf der anderen Seite des Hohen Gölls Hilfe, da sie sich in der Schusterroute am Fuß verletzt hatte. Die Retter versorgten sie, nahmen sie mit der Winde in den Heli auf und übergaben sie in der Scharitzkehl an die Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Berchtesgaden einlieferte.